Lauftagebuch

Der Rennstieg – 43 km von Freden nach Hildesheim

Mein Weg führt mich nach Freden an der Leine. Es soll der erste Versuch eines langen Laufs, seit meiner COVID-Erkrankung im Juni werden. Der Einstieg nach dreieinhalb Wochen ohne jede sportliche Aktivität war schmerzhaft und hat mir nur allzu deutlich vor Augen geführt, dass in den drei Wochen einiges an Form auf der Strecke geblieben ist. Nach den ersten 15-km-Läufen musste ich die Treppen herab stolpern wie nach einem Marathon. Wie schnell meine Form flöten gegangen war, war für mich hart zu akzeptieren. Die Auswirkungen der Krankheit hatten den sonst schon schnell voranschreitenden Formverlust sicherlich beschleunigt und die Hitze machte den Wiedereinstieg obendrein schwer. Legt man die Faustregel zugrunde, nach der man die doppelte Zeit der Pause benötigt, um sich wieder auf ein ähnliches Leistungsniveau zu hieven wie vor dem Ausfall, würde ich immer noch rund einen Monat benötigen, um meine Leistungsfähigkeit wieder zu erlangen. Und die war da schon nicht mehr optimal.

Während draußen das Leinebergland vorbei gleitet, begleiten mich deshalb einige Zweifel. Gerne wäre ich sogar einen längere Strecke gelaufen, nur waren meine letzten langen Läufe meist unbefriedigend verlaufen. Also erst mal wieder herantasten. 43 km sollen es werden, immerhin ein Marathon. Dazu kommen 700 Höhenmeter und die Wärme. Die Temperatur soll nicht über dreißig Grad steigen, aber sie bleibt ein Faktor, genau wie die Höhenmeter. Ich habe einen Liter Flüssigkeit dabei, das scheint mir ausreichend angesichts der morgendlich kühlen 10 °C und des bewaldeten Weges, der vor mir liegt. Um Energie nachzutanken habe ich zwei Gels und zwei Riegel in meiner Ultraweste, mehr ging nicht, die Vorräte im Keller waren erschöpft.

Ein Radfahrer verwickelt mich in ein Gespräch, kurz bevor ich den Bahnhof in Freden erreiche. Er fragt mich, wie viele Kilometer ich heute laufen möchte. Ich erzähle ihm von meinem Plan. In der letzten Woche ist er selbst den Rennstieg mit dem Fahrrad abgefahren, erzählt er mir. Und er warnt mich: An einigen Stellen stünden die Brennnesseln so hoch, da würde er so wie ich gekleidet bin, nicht durch laufen. Ich gebe mich zuversichtlich, dass ich einen alternativen Weg finden werde. Wird schon nicht so schlimm sein.

Angekommen in Freden stellt sich mir die typische Frage: Wo eigentlich geht es zum Start? Ich gehe ein wenig auf und ab, bis ich den Punkt gefunden habe, an dem meine Route startet. Es ist eine Premiere für mich. Zum ersten Mal navigiere ich nicht mehr mit der Wurmnavigation auf meinem Forerunner 645, sondern dank meiner neu erworbenen Fenix 6 Pro mittels topographischer Karten. Das ist wesentlich komfortabler, stelle ich schnell fest. Verläufe von Straßen und Wegen lassen sich auf dem Display, das ohnehin etwas größer und daher lesbarer ist, gut erkennen. Was ich versehentlich deaktiviert habe, sind die Navigationsanweisungen, die bei Abzweigungen den Weg weisen würden. So bin ich angehalten, regelmäßig auf die Uhr zu blicken. Nur bei einer größeren Streckenabweichung, warnt ein Piepsignal.

Start zum Lauf auf dem Rennstieg ist der Bhf. Freden
Start zum Lauf auf dem Rennstieg ist der Bhf. Freden

Erstmals höre ich das Warnsignal, da bin ich noch keine zwei Kilometer gelaufen und kaum aus Freden heraus. Da ich keine Abzweigung wahrgenommen habe, bin ich den Forstweg, auf dem ich befinde, ganz selbstverständlich stur geradeaus gefolgt. Auf dem Display der Uhr erkenne ich aber, dass ich halbrechts hätte abbiegen müssen. War da ein Weg, den ich übersehen habe? Ich glaube nicht, laufe aber dennoch zurück. Auch beim zweiten Blick kann ich nichts ausmachen, was einem Weg nahekommt, bleibe ratlos stehen und schiebe schließlich an der Stelle die Zweige zur Seite, an der sich der Weg befinden soll. Tadaa: Es tut sich vor mir eine kurze hölzerne Treppe auf. An deren oberen Ende stehe ich vor einer Wand aus Brombeersträuchern, durch die sich ein kaum erkennbarer Trampelpfad zieht. Bestens! Für einen Augenblick zögere ich und gehe meine Optionen durch, entscheide mich dann, dem Weg zu folgen und gehe durch das Dickicht.

Ein Weg ist unter den Brombeerranken nicht zu erkennen
Ein Weg ist unter den Brombeerranken nicht zu erkennen

Links unter dem Gesträuch dezent versteckt befindet sich ein Abhang, bemerke ich, als ich plötzlich ins Leere trete und mich strauchelnd fangen kann. Bis ich aus dem Gestrüpp heraus bin, überziehen Kratzer meine Arme und Beine. Ich komme auf eine Art Wendehammer im Wald und folge dem nun wieder gut ausgebauten Forstweg rechts herum, den Hang hinauf, bis es erneut piept. Mann, was ist denn heute los! Ich komme gar nicht richtig in einen Rhythmus, wenn ich ständig durch die Gegend irre. Intuitiv bin ich hinauf gelaufen, weil ich annehme, dass ich bereits am Fuß der Hohen Schanze bin und nur noch hinauf muss zum eigentlichen Startpunkt des historischen Kurierwegs. Dem ist nicht so, wird mir klar, als ich dem auf die Uhr geladenen Track folge. Es geht zunächst hinab, links von mir jagen Füchse auf einer Wiese.

Ich komme in einen Ort, der tatsächlich Klump heißt, dann an eine wenig befahrene Landstraße. Nach etwa fünf Kilometern zweigt mein Weg scharf nach links ab. Jetzt geht es schließlich hinauf zur Hohen Schanze. Der Weg, den ich nehme, heißt Tal der Ochsen, lese ich auf einem Schild. Die Steigung ist zwei Kilometer lang gut laufbar, meine Beine sind noch frisch und es ist im Schatten immer noch angenehm kühl. Als es merklich steiler wird, verpasse ich beinahe erneut eine Abbiegung. Ein schmaler, kaum erkennbarer Trampelpfad zweigt vom Waldweg ab und zwingt mich zum Gehen. Die Steigung beträgt 25 % und mehr, mir läuft der Schweiß selbst beim Gehen. Umso froher bin ich, als ich endlich oben ankomme und an den Hinweistafeln auf die hier einstmals stehende Höhenburg zu erkennen glaube, den Ausgangspunkt des Rennstiegs erreicht zu haben. Ich bin etwas enttäuscht: An keiner Stelle des Plateaus kann man einen Blick auf die Leine werfen, Bäume verstellen in alle Richtungen den Blick.

Auf dem Rennstieg

Was nicht ist, kann ja noch werden. Ich laufe los und bin mir wegen der vielen kleinen Pfade meines Weges nicht ganz sicher. Ich nehme den laufbarsten und scheine richtig zu liegen. Doch schon wieder werde ich gebremst. Vielleicht ist das die Stelle, vor der mich der Radfahrer gewarnt hatte. Grünzeug steht auf dem Weg und reicht mir bis zur Hüfte. Nicht alles sind Brennnesseln, aber an Laufen ist nicht zu denken. Es nervt. Sobald der Salat nicht mehr so dicht steht, beginne ich wieder zu laufen, bis es schon wieder auf meiner Uhr piept. Gerade noch hatte ich die erste Hinweistafel für den Rennstieg gesehen, jetzt soll ich falsch sein. Ich denke: Der Track auf der Uhr ist Dreck, fluche im Stillen vor mich hin und gehe dorthin zurück, wo ich anders hätte laufen sollen. Ich erkenne, dass der Track kein Dreck ist und der Wegweiser nicht exakt in die Richtung zeigt, in die ich fälschlicherweise gelaufen bin. Schon wieder ist der Rennstieg nicht auf den ersten Blick als ein offizieller Weg zu erkennen. Er hat an dieser Gabelung mehr was von der Fahrspur, die ein schweres Forstfahrzeug hinterlassen hat. Und das ist auch der Grund, warum ich schon wieder zum Gehen gezwungen bin. Diesmal fluche ich nicht leise vor mich hin, sondern rufe meinen Frust in den Wald: Fuck!

Der Rennstieg
Der Rennstieg

Nach ein paar Metern ist der Weg dann aber wieder zu laufen und ich lasse mich nicht zwei Mal bitten. Noch keine 10 Kilometer auf der Uhr, musste ich schon häufiger gehen, stoppen oder nach dem Weg suchen, als mir lieb ist. Wenn das ein Orientierungslauf auf überwucherten Single-Trails bleibt, dann brauche ich wesentlich länger als vorgenommen. Fürs erste zerstreuen sich meine pessimistischen Aussichten. Der Weg ist jetzt ein geschotterter Waldweg und richtig gut zu laufen. Auch in Sachen Beschilderung ist jetzt alles im Lot. Ich kann dank der kleinen Schilder und Markierungen auch ohne Uhr laufen und finde den richtigen Weg ohne Probleme. Nach 11 km habe ich bereits den höchsten Punkt der Route bei 377 m erreicht. Die Steigung bis hier war gut zu bewältigen und ich freue mich über die gute Musik auf den Ohren. Mache ich eigentlich gar nicht bei so langen Läufen, aber heute habe ich mich gegen einen Podcast entschieden und höre mehrmals die gleiche Playlist, bis sie später nach 20 km im Wald einem Funkloch zum Opfer fällt und ich die Kopfhörer für den Rest der Reise in die Laufweste werfe.

Blicke wie diesen gib es selten
Blicke wie diesen gib es selten

Nach 13 km komme ich aus dem Sackwald heraus und laufe im Prinzip auf dem Grat des Höhenzuges. Links neben mir stehen Bäume, rechts sind Wiesen und Felder. Der Blick ist nicht atemberaubend, aber mir reicht es, um mich in einen Flow kommen zu lassen. Das zeigt sich auch daran, dass ich schon eine ganze Weile trotz vieler kleiner Steigungen immer etwas zu schnell unterwegs bin, leicht unter 5:30 min/km. Nach fast genau 20 km komme ich an ein Kulturzentrum im Wald, die Kulturherberge Wernershöhe. Dahinter fällt die asphaltierte Straße einigermaßen steil ab und ich wähne mich am Ende des Plateaus, das ich auf dem Höhenprofil meiner Uhr erkenne und auf dem ich mich schon eine kleine Ewigkeit bewege. Zu meiner Überraschung geht es nach wenigen hundert Metern, aber wieder steil hinauf. So steil, dass ich nicht laufen kann. Der Anstieg endet auf einer Lichtung. Forstwege führen in verschiedene Richtungen und ich entscheide mich für rechts, irre dann etwas herum, weil das nicht korrekt ist und finde den Weg einmal mehr zwischen den Bäumen als gut getarnten Trail.

Eine Pause im Wald

Bald sind es nur noch 20 km auf der Uhr bis zum Ziel. Das ging doch schneller als gedacht und ich bin guter Dinge. Zumindest kurz. Nachdem ich den Trail verlassen habe, bin ich auf einer breiten Schneise durch den Wald unterwegs. Es geht immer stärker bergab und ich bin mir gewiss, das Ende des Plateaus erreicht zu haben. Vor mich hin trottend, nehme ich im letzten Moment wahr, dass links ein Wegweiser an einem Baum angebracht ist. Von wegen bergab, für mich geht es nochmals bergauf. Irgendwas in mir löst das in mir aus. Ich laufe noch einen Kilometer und setze mich, als die Steigung endet, auf den Boden, packe einen Riegel und etwas zu trinken aus und mache Pause. Das habe ich noch nie in einem Lauf gemacht, wegen der zuletzt nicht befriedigenden Läufe, will ich es heute aber relaxed angehen. Ich stoppe die Uhr und schreibe kurz meiner Frau, wo ich bin und wie lange ich über den Daumen gepeilt noch brauche. Gut die Hälfte ist rum und meine Schätzung, gegen 13 Uhr in Hildesheim anzukommen, ist noch realistisch.

Wenn ich denn wieder in Gang komme. Dass es bergab geht, hilft mir auf jeden Fall, wieder in einen Laufrhythmus zu kommen. Es ist dabei allerdings so steil, dass ich aufpassen muss, so richtig laufen lassen kann ich nicht, bremse bei jedem Schritt. Eine gute Übung für die vorderen Oberschenkel. Von links brechen zwei aufgeschreckte Rehe durch den Wald, überqueren 10 m vor mir den Weg und verschwinden auf der andern Seite des Weges wieder im Wald. Ich muss lächeln und freue mich, dass ich hier bin. Den ersten Ort seit der Hohen Schanze erreiche ich nach 25 km: Eberholzen. Ich habe den Wald jetzt verlassen und setze meinen Weg ungeschützt vor der Sonne fort. Auf beiden Seiten sind abgeerntete Felder, aber auch einige Pflaumenbäume, die Früchte leuchten. Ich glaube, ich habe noch nie einen Pflaumenbaum „in freier Wildbahn“ gesehen und bin das zweite Mal in kurzer Zeit glücklich. Nach links hin fällt das Gelände ab und ich kann erstmals weit blicken. Ich liebe solche Ausblicke.

Die Pause hat mir gut getan, ganz hergestellt hat sie mich natürlich nicht. Um nicht frühzeitig innerlich an der noch zu laufenden Distanz zu zerbrechen, nehme ich mir zunächst vor, dass ich bis zu einer Restdistanz von 15 km laufe. Dieses Zwischenziel hake ich ab, als ich nach 29 km nach Nienstedt komme. Es ist sogar etwas weniger auf der Uhr als 15 km. Vor mir, das kann ich auf dem Höhenprofil der Uhr erkennen, wartet irgendwo allerdings einer relativ heftiger Anstieg und ich nehme mir deswegen nicht den nächsten Fünferblock vor, sondern backe kleine Brötchen. 12,5 km ist mein nächstes Ziel, das ich ganz schnell in den Wind schreiben kann. Hinter dem Ortsausgang von Nienstedt steigt das Gelände spürbar an, noch nicht steil, aber für meinen Zustand ist es zu viel. Die Reserven, die ich noch habe, will ich nicht vergeuden und gehe den Anstieg, bis ich der Meinung bin, dass ich wieder laufen kann. Als ich das Schlimmste hinter mir wähne, nimmt der Rennstieg einmal mehr eine unerwartete Wende. Vom Waldweg geht ein schmaler Weg direkt den Hang hinauf. Selbst gehend, muss ich nach Atem ringen, der Schweiß fällt tropfenweise von meiner Stirn. Das ist wirklich brutal.

Mit Hilfe des Gefälles geht es für mich weiter nach Diekholzen. Das fühlt sich ganz gut an und ich habe einen Moment der Zuversicht, der dadurch endet, dass ich erneut nach dem Weg suche. Nicht geradeaus die Straße runter, nicht die Treppen runter, die Route macht eine 180°-Wendung und führt schon wieder hinauf. Das Ding scheint Bahnberg zu heißen und an seinem Hang klebt ein Seniorenheim, das ich auf der Rückseite passiere. Immerhin bin ich wieder im Wald, doch das profilierte Gelände macht mich richtig, richtig fertig. Kilometer 35 dauert über acht Minuten wegen der Gehanteile, aber auch der darauffolgende Kilometer dauert länger als sechs Minuten. Wenn auch langsam, ich laufe und ich bin trotz aller Ermüdung einigermaßen optimistisch noch eine Weile durchhalten zu können, wenn nicht noch mehr Steigungen kommen.

Es wird übel, mir wird übel

Kaum verlasse ich den Hildesheimer Wald und stehe vor dem Tor des Boschwerkes, muss ich doch die Uhr stoppen und stehenbleiben. Hunger wird zu Übelkeit, harter Übelkeit. Nur ein kleiner Kampf mit mir selbst verhindert, dass ich an den Rand des Fahrradwegs breche. Spätestens jetzt ist mir klar: Für heute habe ich eigentlich genug. Wenn da nicht das Problem wäre, noch bis nach Hildesheim kommen zu müssen. Widerwillig kehre ich zurück auf den Pfad und bin kurz darauf in Marienrode. Ich erkenne, dass ich hier schon vor drei Jahren gelaufen bin und schöne Erinnerungen an meine „Hochzeitsreise“ kehren zurück. Im Hildesheimer Ortsteil steht ein Kloster, an dem ich mich vorbei in Richtung Feldmark kämpfe. Die Hitze ist inzwischen wirklich unangenehm und ich habe nicht mehr einen Tropfen, der meinen Durst lindern könnte. Als sich nach fast 40 Kilometern ein kleiner Anstieg andeutet, setze ich mich kurzerhand auf den Boden und schmolle. Weil um die nächste Kurve ein Paar mit Babyjogger gelaufen kommt, schnelle ich in die Höhe und mache mit dem weiter, was ich schon vier Stunden tue – ich laufe. Es bleibt bei der Andeutung eines Anstiegs, was mir ganz gelegen kommt. Anstatt auf den Steinberg – wenn man da überhaupt von einem Berg sprechen kann mit 141 m Höhe – zu führen, verläuft der Rennstieg entlang der Erhebung nach Norden.

Die Kilometer ziehen sich und ich merke, wie ich trotz der Erschöpfung wiederholt aufs Tempo drücke. Das ist kontraproduktiv. Mehr denn je ist es sinnvoll langsam zu machen und sich nicht zu hetzen. Klar, das verlängert das Leiden, aber das gedrosselte Tempo verhindert eben auch, das es schlimmer wird. Ich schaffe es nun tatsächlich ohne weitere Pause, den zähen Weg bis zum Ende durchzuhalten. Zumindest ohne Pause, die ich selbst wähle. Eine rote Ampel kommt mir gerade recht und beim Überqueren der Innerste muss ich die Uhr stoppen, weil eine Baustelle die Brücke unpassierbar macht. Eine Alternative ist schnell gefunden und nach 4:23 Std. erreiche ich den Domhof. Der riesige Bau ist ein beeindruckender Anblick, nach wie vor. Ich steuere schnurstracks eine der Bänke an und lasse mich erschöpft darauf sinken, entledige mich meiner Weste und lege mich für ein Weilchen in die Sonne.

Der Durst ist groß
Der Durst ist groß

Der Lauf hat Körner gekostet und ist nicht ganz so problemlos gelaufen, wie ich es mir erwünscht habe. Noch fehlt es mir an der Fitness des Frühjahres oder der Sommer ist für mich einfach nicht die richtige Jahreszeit, um solche Unternehmungen zu starten. Auf der anderen Seite lief es besser, als insgeheim befürchtet. Deswegen bin ich einigermaßen stolz und zufrieden mit mir. Meine Gedanken sind aber bei zwei ganz anderen Dingen: Ich habe saumäßigen Durst und muss zum Bahnhof. Ich verbinde das eine mit dem anderen, „überfalle“ auf dem Weg zum Bahnhof einen Kiosk und kann mich kaum zurückhalten, die beiden Getränke nicht schon im Laden aufzureißen und in mich hineinzukippen. Weil ich noch Zeit habe, bis mein Zug fährt, reicht die Zeit sogar noch für ein drittes Getränk. Anfänglich habe ich beim Trinken Probleme mit meiner Übelkeit. Definitiv habe ich zu wenig getrunken und das Wetter böse unterschätzt. Immerhin kann ich mit dem Leergut noch einen Obdachlosen glücklich machen. Als er mich um den Kronkorken meines (alkoholfreien) Bieres bittet, händige ich ihm bereitwillig aus. Erst als er abzieht, fällt mir ein, dass er es auf den Gewinncode abgesehen hat. Wenn einer die 250.000 € gebrauchen kann, dann er. Irgendwie ist das ein gutes Ende dieses Laufs.

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