Bam! Bam! Bam! Jemand donnert gegen eine der Türen auf dem Flur des Hotels, in dem ich die Nacht vor dem 9. Fishermanstrail verbringe. Nach dreieinhalb Stunden Fahrt bin ich vor einer guten Stunde in Malchow angekommen, habe hervorragend gegessen und liege auf dem Bett. Für den morgigen Wettkampf habe ich alles vorbereitet und es gibt nichts mehr, was ich tun könnte, außer ausruhen. Es war ein langer Tag und die Fahrt hat mich ermüdet. Kurz vor 19 Uhr hatte ich meine Startnummer beim „Fisherman“ in der Alten Fischerei in Alt Schwerin abgeholt. Dort wird morgen der 9. Fishermanstrail starten und enden, ein Ultralauf über rund 56 km um den Plauer See.
Das wuchtige Klopfen an die Tür – ich vermute, es ist einer der anderen Läufer, die hier übernachten – hat den Lärm dahinter zum Verstummen gebracht. Wenigstens das! Ich hatte mich auf den Luxus einer ungestörten Nacht gefreut. Das ist mit 10 Monate alten Zwillingen seltener gegeben, als mir das lieb ist. Je länger ich auf dem Bett liege und mir noch einmal das Briefing mit den Schlüsselstellen ansehe, bevor ich zu einer seichten Dokumentation im Fernsehen übergehe, dämmert mir, dass es mit der ruhigen Nacht nichts werden wird. Mein Zimmer geht zur Straße raus, Kopfsteinpflaster davor. In unregelmäßigen Abständen rattern PKW vorbei. Nachts werde ich immer wieder deswegen geweckt.