Ob ich mich auf den Lauf freue? Ich muss meinem sechsjährigen Sohn gestehen, dass aktuell meine Angst überwiegt, weil mir die vor mir liegende Strecke ziemlichen Respekt einflößt. Fast 61 km stehen mir bevor – das kann einschüchtern. Obendrein erinnere ich mir nur allzu gut an meine letzte Teilnahme, meinen ersten offiziellen Ultramarathon, bei dem ich am Ende ordentlich litt.
Einmal um den Schweriner See ist doch gar nicht so weit, versucht mich mein Filius auszubauen. Der hat leicht reden, kann mit Distanzangaben noch nichts anfangen und hat zudem bedingungsloses Vertrauen in mein Leistungsvermögen. Wenn ich das doch nur auch hätte. Seit dem Ultramarathon um den Plauer See Ende Februar lief mein Training schlecht. Zwei Wochen verlor ich durch Krankheiten und der einzige Versuch eines langen Laufs scheiterte Grandios nach 28 km, von denen schon die letzten paar bescheiden waren. Immerhin: Die letzte Woche war ordentlich, doch hätte ich da vielleicht besser getapert, statt Kilometer zu sammeln. Sind das die Voraussetzungen, die für ein ordentliches Finish reichen?