Als ich mich auf einen Stuhl am zweiten Verpflegungspunkt setze, wühle ich nur noch pro Forma in meinem Dropbag. Die Zweifel in mir sind nach den ersten harten 32 km schon so groß, dass nur noch ein Rest Hoffnung auf ein Finnish beim 7. SuMeMa in mir glimmt. SuMeMa ist ein Akronym für Südkreis Meilenmarathon. Es handelt sich also um einen Ultralauf über 42,195 Meilen, die im südlichen Landkreis von Hildesheim zu bewältigen sind. Das bedeutet auch, dass ich noch fast 40 Kilometer vor der Brust habe. Rosige Aussichten.

Ich mache gute Mine zur schlechten inneren Stimmung und scherze mit den Helfern, schieße ein Bild vom unfassbar guten Büffet, das zum verweilen einlädt. Ich trinke meine Dose Cola, das mitgebrachte Marmeladenbrot lasse ich im Beutel, ich habe schon jetzt Probleme mit dem Essen. Auch die meisten Gummis und Gels lasse ich, wo sie sind. Ich schreibe schnell eine Nachricht nach Hause: „Ist richtig hart. Bin am zweiten VP bei 32 km. Es geht nur hoch und runter.“ Es ist die Kurzfassung davon, dass ich von der Art dieses Ultralaufs in vielerlei Hinsicht überrascht worden bin.